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Freitag, 8. November 2013, 19:00 Uhr

Schlosskeller

Der Heimatverein startet in Richtung Heimattage 2014: begleiten Sie uns auf eine Reise durch die Jahrhunderte. Die Vortragsreihe "saeculum.14: Eine Zeitreise" nähert sich, ausgehend vom Jahr 1514, in 100-Jahres-Sprüngen den Heimattagen 2014. Jeder Vortrag mit Begleitprogramm beleuchtet collageartig Charakter und Grundstimmung der jeweiligen Epoche, vom Allgemeinen ins Exemplarische, vom Internationalen ins Nationale und Regionale.

In Doppelmoderation von Dr. Hartmut Jericke und Markus Golser M.A. werden Strömungen der Zeit in Geschichte, Philosophie und Politik sowie Kulturgeschichte, Architektur, Kunst und Musik eingefangen und die jeweilige Situation Waiblingens und Württembergs betrachtet.

1814
Die Neuordnung eines Kontinents.

Nach dem Sieg der Alliierten in der Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813 sank der Stern Napoleons rapide. 1814 wurde er zur Abdankung genötigt und daraufhin ins Exil auf die Insel Elba gezwungen. In Wien kamen die Sieger zum großen „Wiener Kongreß“ zusammen, um die Landkarte Europas neu zu zeichnen, aber auch, um mit Hilfe der Restauration die politische Mitwirkung des Bürgertums möglichst zu verhindern. Die unvollendete Einheit führte in Deutschland zur romantischen Verklärung der Vergangenheit und zur apolitischen Biedermeierzeit. Württemberg dagegen behauptet sich als neues Königreich unter dem „dicken Friedrich“, doch stehen bittere Hungerjahre vor der Tür, an deren Ende und zum Dank der König dann das Cannstatter Volksfest als Landwirtschaftliches Hauptfest ausruft.

„Sapere aude!“ – Wage zu denken: Im Zuge der Aufklärung lösen die Naturwissenschaften nun endgültig die Theologie als Kern des Weltbildes ab. Das Zeitalter der Vernunft wird nun auch in Kunst und Architektur eingeleitet. Dem sinnlichen, bisweilen rauschhaften Barock folgt der rationale, fast nüchterne Klassizismus. Architektur, Kunst und Literatur suchen formal und inhaltlich den Bezug zur Antike. Als Gegenbewegung zu dieser neuen Ratio entstehen die Epochen des „Sturm und Drang“ und die Romantik. Letztere bringt aus ihrer verklärenden Begeisterung für das Mittelalter die Neogotik als historistische Alternative zum Klassizismus hervor. Schinkel, Friedrich, Beethoven, Goethe… In kaum einer anderen Epoche verdichtet sich das deutsche Geistesleben in solchem Maße. Mit Schiller, Hölderlin und Hegel wird auch unsere Region zu einem Zentrum der Geistesgeschichte…

Schlosskeller Waiblingen Kurze Str. 33 (Zugang zwischen den Gebäuden Kurze Straße 25 und 31)
Beginn 19:00 Uhr, Saalöffnung 18:30 Uhr
Dauer ca. 2,5 Stunden, mit Pause
Eintritt 5 EUR Abendkasse

"Heimattage-Countdown mit Götz", Bericht der WKZ vom 10.01.2012, Autoren: Andreas Kölbl und Wolfgang Wiedenhöfer