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Der Hochwachtturm ist eines der Wahrzeichen der Stadt Waiblingen, am höchsten Punkt der Altstadt gelegen (243 m NN). Der unterste Teil besteht aus den ältesten bekannten Bauresten der Altstadt und stammt wohl aus der vor- oder frühstaufischen Zeit um 1.100 n.Chr. Die Stadtmauer ist erst im 13. Jahrhundert an den Turm angeschlossen worden, der Wehrgang wurde damals durch die Westmauer des Turmes durchgebrochen.

Abb.: Blick den Stadtgraben hinauf Richtung Hochwachtturm, Aufnahme um 1900 (Heimatverein Waiblingen e.V., Fotoarchiv Schwarzmaier)

Der Turm hat einen Umfang von ca. 7 x 7 m, ist bis zum Umgang 21 m, bis zum Dachfirst 37 m und bis zur Spitze 45 m hoch. Das östliche Spitzbogenfenster gegen die Stadt war der Zugang zum Turm bis Ende des 19. Jahrhunderts, 1891 ist der außenliegende Treppenaufgang nach innen verlegt und eine Türe auf Straßenniveau gesetzt worden. 1974 wurde der Turm gründlich restauriert. Bis zum Turmkranz, von dem man einen herrlichen Rundumblick über die Waiblinger Altstadt und das Remstal bis zu den Höhen des Schurwalds genießen kann, führen 101 Stufen. 

 

Abb.: Schahl, Adolf: Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg / Rems-Murr-Kreis, Band 2.; München, Berlin: Deutscher Kunstverlag (1983)

 

Im Turmaufsatz befand sich die Wohnung des Wächters und Zinkenisten, was dem Turm den Spitznamen 'Zinkenistenturm' eintrug.

Abb: 'Blick aus dem Turmfenster', unbekannter Künstler, ca. 1930, Archiv Heimatverein Waiblingen e.V.

Richtung Weingärtner Vorstadt ist an den Turm ein Stück offenen Wehrgangs auf der acht Meter hohen Stadtmauer angeschlossen, das die wehrhafte landseitige Stadtgrenze anschaulich sichtbar macht.

Unterhalb des Turmes im Zehnthof, brach 1863 ein großer Brand aus, dem drei Gebäude ganz und zwölf teilweise zum Opfer fielen. Auch der Turm fing Feuer und verlor sein Dach. Das vormalige Krüppelwalmdach wurde bei der Wiedererrichtung in ein Zeltdach umgewandelt. In der Ecke des Zehnthofs zum Turm stand einst die Scheuer des Heiligen St. Veit zu Mühlhausen, dessen Kirche Abgaberechte in der Stadt besaß.

Nach 1830 wurde am Turm ein Fußweg durch die Mauer gebrochen, der 1891 zu einer Gasse erweitert worden ist. Durch diesen Durchgang erreicht man heute den Stadtgraben.

Die Stadtmauer über dem Stadtgraben

Der Altstadtrücken befindet sich auf einem Sporn gegen die Rems, der nur oberhalb des Hochwachtturms unmittelbar mit dem Hinterland verbunden ist. Deshalb musste hier die Stadtbefestigung besonders hoch und stark sein. Nach der Stadterhebung um das Jahr 1250 begann beim Hochwachtturm der Bau der Stadtbefestigung, die in großen Teilen bis heute erhalten ist. Die zuerst gebaute innere Hauptmauer mit überdachtem Wehrgang war hier ca. acht Meter hoch. Davor lag im Abstand von ca. 7-8 Metern der Stadtgraben. Um 1450 wurde darin eine Vormauer errichtet, die seit 1981 wieder freigelegt ist und anschaulich die mächtige Maueranlage der Stadbefestigung zeigt.

Druckversion Datenblatt Hochwachtturm

 

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