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Donnerstag, 15. Oktober 2015, 19:00 Uhr

Studio im Bürgerzentrum Waiblingen (nicht im Forum Mitte!)

Bildvortrag von Prof. Dr. Joachim Wahl vom Landesamt für Denkmalpflege, Tübingen

Tatort Steinzeit: Auch noch nach Jahrtausenden können Skelettfunde Aufschluss darüber geben, was die Menschen früher gegessen haben, an welchen Krankheiten sie litten, welche Altersstruktur die Bevölkerung hatte. Knochen erzählen aber auch etwas über das Sterben der Menschen - und ob sie eines gewaltsamen Todes gestorben sind.

Mit modernen wissenschaftlichen Methoden sind Anthropologen in der Lage, Lebensläufe der Toten, berührende Einzelschicksale und sogar Tathergänge zu rekonstruieren. Die Ergebnisse lassen erschaudern und liefern gleichzeitig spannende Einblicke in vergangene Zeiten. So wurde in Talheim bei Heilbronn wurde vor 7000 Jahren ein ganzes Dorf massakriert, ein Brunnen aus Bonn enthielt die Überreste von 16 Römern, die Mitte des 3. Jahrhunderts von fränkischen Horden dort erschlagenen wurden. Die Untersuchung jahrhunderte- oder jahrtausendealter Menschenknochen stellt eine Informationsquelle dar, deren weit reichende Aussagekraft mit dem Fortschreiten naturwissenschaftlicher Methoden in Zukunft noch überraschende Erkenntnisse erwarten lässt.

Joachim Wahl schildert höchst spannend die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten bei der Interpretation vorgefundener Details, erläutert Ergebnisse von Knochenuntersuchungen aus der Altsteinzeit bis in die frühe Neuzeit. Er erzählt von spektakulären Funden, ungeklärten Todesfällen und der Identifizierung der sterblichen Überreste von bekannten Persönlichkeiten.

Studio im Bürgerzentrum Waiblingen (nicht im Forum Mitte!)
Beginn 19:00 Uhr, Dauer ca.1,5 Stunden

Eintritt 4,- Euro (nur Abendkasse)
 

Literaturempfehlung:

Wahl, Joachim: 15000 Jahre Mord und Totschlag
Konrad Theiss Verlag, Stuttgart (2012)